Der 21. Mai
Ab sofort offizieller „Europäischer Natura-2000 Tag“
Der 21. Mai ist ab sofort offizieller „Europäischer Natura-2000 Tag“. Damit wird das einzigartige zusammenhängende Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union gewürdigt. Es wird seit 25 Jahren nach den Vorgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und der noch länger geltenden EU-Vogelschutzrichtlinie errichtet.

Brüssel/Berlin/Northeim. EU-Umweltkommissar Vella hat dazu am 15. Mai gemeinsam mit Vertretern des Europäischen Parlaments, des Ausschusses der Regionen und der maltesischen EU-Ratspräsidentschaft eine Erklärung unterzeichnet. „Mit dem Europäischen Tag für Natura 2000 bezeugen wir diesem einzigartigen Netz und seinem Nutzen für die Menschen und unsere Wirtschaft unsere Anerkennung. Für mich ist dieses Netz von über 27.000 Schutzgebieten und mit einer Fläche von mehr als einer Million Quadratkilometern zu Land und See, das durch die Zusammenarbeit aller unserer Mitgliedstaaten ermöglicht wurde, eine der wirklich herausragenden Errungenschaften der Europäischen Union“, sagte Vella.
„Natura 2000“ ist ein umfassendes Netz aus Gebieten in der Europäischen Union, mit dem alle wichtigen Lebensräume und gefährdeten Arten geschützt werden sollen. Den Rahmen dafür bilden die beiden Naturschutzrichtlinien der EU: die Europäische Vogelschutzrichtlinie und Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie.
Landkreis Northeim hat überdurchschnittlich viele Gebiete
Der Landkreis Northeim ist aufgrund seiner Naturausstattung mit einer überdurchschnittlichen Anzahl an Natura 2000-Gebieten ausgestattet. Es handelt sich um insgesamt drei EU-Vogelschutz- und 18 FFH-Gebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 5000 beziehungsweise 7200 Hektar. Sie liegen ganz oder teilweise im Kreisgebiet und überlagern sich mitunter. Dazu gehört unter anderem das EU-Vogelschutzgebiet Leinetal mit dem Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden zwischen Northeim und Einbeck sowie der Northeimer Seenplatte.
Bedrohte Gebiete sollen durch Verordnungen gesichert werden
Die Europäischen Schutzgebiete sind generell durch verschiedene Nutzungsansprüche wie Nutzungsintensivierung, Sport- und Erholungsdruck sowie Überbauung und Zerschneidung (zum Beispiel durch Siedlungs- und Verkehrswegebau) bedroht. Der Landkreis Northeim hat sich deshalb im Jahre 2014 gegenüber dem Land Niedersachsen vertraglich verpflichtet, die Gebiete bis Ende 2018 durch den Erlass von insgesamt 23 Schutzgebietsverordnungen zu sichern.
Ausweisungsverfahren
Die Beschäftigten des Fachdienstes Regionalplanung und Naturschutz arbeiten mit Hochdruck an dem Projekt, um die ambitionierte Frist einhalten zu können. Fünf der Gebiete gelten derzeit als hinreichend durch Verordnung gesichert, bei zwei Gebieten wurde zwischenzeitlich das öffentliche Beteiligungsverfahren abgeschlossen. Allein im Juni 2017 werden weitere sieben Ausweisungsverfahren angestrengt, die zum Teil sogar landkreisübergreifend geführt werden.