Überall begegnen sich Menschen verschiedener Herkunft - die einen sind seit Generationen hier zuhause, die anderen sind aus allen Himmelsrichtungen zugewandert. In dieser Situation will die Interkulturelle Woche (IKW) ein starkes Signal für das friedliche Zusammenleben setzen. „Zusammen Leben, zusammen Wachsen“ heißt das Motto der bundesweiten Aktionswoche, die am Sonntag, 27. September, startet.
Und so sieht das Veranstaltungsprogramm im Landkreis Northeim aus:
Dietrich Bonhoeffer und wir - Theater und Reden zu einer Symbolfigur des Eintretens für Freiheit und Menschlichkeit
Am 8. Mai 1945 wurde die deutsche Bevölkerung nicht befreit – sie wurde endgültig besiegt, nachdem sie bis zum bitteren Ende und darüber hinaus die Naziherrschaft unterstützt hatte. Der Nationalsozialismus ist eine Volksbewegung gewesen. Analogien der damaligen Zeit zur Gegenwart sind greifbar. Bonhoeffer widerstand damals einer "Unkultur", indem er sich auf tragende Fundamente unserer Kultur besann, die Christentum und Menschenrechtskonventionen bis heute eint. Er wird als eine schillernde Identifikationsfigur gezeigt, die dennoch ein exemplarisches Vorbild im Einstehen für Demokratie und Menschlichkeit bleiben wird. Im Anschluss werden Redebeiträge die gegenwärtige Sicht auf Bonhoeffer und das Thema vertiefen.
Anmeldung (und Alternative bei schlechtem Wetter): Tickets werden ausschließlich online über www.leine-weper.de vergeben. Bei schlechtem Wetter werden am selben Abend zwei aufeinanderfolgende Veranstaltungen in der Liebfrauenkirche stattfinden. Nähere Informationen erhalten Sie bei der Anmeldung.
- Sonntag, 27. September, 18.30 Uhr -Moringen, Kirchstraße 2.
- Alternative bei schlechtem Wetter – zwei Aufführungen: 16.00 und 19.00 Uhr, Liebfrauenkirche Moringen.
Veranstalter ist die Kirchengemeinde Leine-Weper, Kooperation mit: Bürgertheater Moringen Interkulturell (theatro regio e.V.), Bündnis "Moringen bleibt wach", KZ-Gedenkstätte Moringen und Stadt Moringen
Interkulturelle Kräuterwoche - Vielfalt erleben mit allen Sinnen
Kräuter gibt es überall auf der Welt. Sie finden Verwendung in Speisen, Getränken, als Heilmittel und in Kosmetika. Sie werden ganz selbstverständlich interkulturell verwendet. In der Kräuterwoche sollen Kräuter vorgestellt, etwas über ihre Herkunft erzählt und sie gemeinsam mit allen Sinnen erlebt werden. Für Kinder ab sechs Jahren und ihre Begleitperson gibt es Mitmachaktionen, für Erwachsene eine Ausstellung und Vorträge.
- Montag, 28. September, 15 - 18 Uhr in Northeim, Familientreff Hærztor, Breite Straße 36. Ausstellungseröffnung mit begleitendem Vortrag von Dr. Kamal Chowdhury: „Kulturpflanzen aus aller Welt“ – Migration ist normal. Mitmachaktion: Kleine Kräuterkunde, Kräuter einpflanzen
- Dienstag, 29. September, 15 - 18 Uhr in Northeim, Familientreff Hærztor, Breite Straße 36. Ausstellung: „Kulturpflanzen aus aller Welt“ – Migration ist normal. Mitmachaktion: Lavendelduft erleben – Duftsäckchen selbst herstellen
- Mittwoch, 30. September, 15 - 18 Uhr in Northeim, Familientreff Hærztor, Breite Straße 36. Ausstellung: „Kulturpflanzen aus aller Welt“ – Migration ist normal. Mitmachaktion: Kräuterralley: Wildkräuter entdecken und kennenlernen
- Donnerstag, 1. Oktober, 15 – 18 Uhr in Northeim , Familientreff Hærztor, Breite Straße 36. Ausstellung: „Kulturpflanzen aus aller Welt“ – Migration ist normal. Vortrag von Najeha Abid: Gartenkräuter und Heilkräuter
- Freitag, 2. Oktober, 15 – 18 Uhr in Northeim , Familientreff Hærztor, Breite Straße 36. Ausstellung: „Kulturpflanzen aus aller Welt“ – Migration ist normal. Mitmachaktion: Pesto und Kräuterbutter herstellen und gemeinsam essen.
- Bitte zu allen Vorträgen und Mitmachaktionen vorher anmelden per Mail: familientreff@kinderschutzbund-northeim.de oder telefonisch: 05551 / 9179036.
Veranstalter ist der Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Northeim e.V., Kooperation mit: Internationale Gärten e.V. Göttingen, Internationaler Garten Northeim e.V.
Bank der Begegnung – für ein Northeim für Alle!
Die „Bank der Begegnung – für ein Northeim für Alle!“ wird feierlich von Bürgermeister Simon Hartmann eingeweiht. Kommen Sie dazu, und setzen Sie ein Zeichen gegen Rassismus & für ein solidarisches Northeim, in dem Jede*r willkommen ist. Die selbstbemalte Bank ist Antwort auf die rassistischen Vorfälle (Grabschändungen des muslimischen Friedhofteils) Anfang des Jahres in Northeim. Auf Einladung des „Café Dialog“ der Werk-statt-Schule e.V., mit Unterstützung der Stadt Northeim, haben sich engagierte Northeimer Bürger*innen getroffen und die Aktion zur Gestaltung einer bunten Bank ins Leben gerufen. Die Bank soll als Treffpunkt dienen und ein Zeichen setzen für ein gelebtes Miteinander.
- Mittwoch, 30. September, 16 Uhr in Northeim ,vor dem alten Bürgerbüro (Münster).
Veranstalter ist das Café Dialog / Werk-statt-Schule e.V., Kooperation mit: Migrationsrat, Anlaufstelle für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit in Northeim, Internationaler Garten Northeim e.V., Stadt Northeim
Verbrannte Bücher – verfolgte Autor*innen. Die Zerstörung der Literatur durch den Nationalsozialismus
„Verbrennt mich!“ – der verzweifelte Aufschrei von Oskar Maria Graf, als Goebbels 1933 in Berlin an der Staatsoper mit düster-feierlichem Pomp Werke von Brecht, Kästner, Tucholsky und Döblin in die Flammen warf. Die Zensur, die durch die „Bücherverbrennung“ in der NS-Zeit ausgeführt wurde, ist bis heute ein schwerer Verlust für die deutsche Literatur. Viele der „verbrannten Dichter*innen“ fanden keinen Weg zurück in die Literaturszene. Unter Leitung von Annemarie Stoltenberg findet ein Vortrag mit anschließender Diskussion u.a. zu diesen Fragestellungen statt: Wie war die Bücherverbrennung 1933 möglich? Welche aktuellen Parallelen gibt es? Erfolgt eine "Zerstörung" von Autoren und Autorinnen im Internet?
- Für diese Veranstaltung sind Eintrittskarten in der Stadtbibliothek Einbeck erhältlich. Die KVHS nimmt keine Anmeldungen entgegen.
- Samstag, 3. Oktober, 10 – 12.15 Uhr-Einbeck, Aula der Goetheschule, Schützenstraße 1.
Veranstalter ist die Kreisvolkshochschule Northeim, Kooperation mit: Stadtbibliothek Einbeck
ART for TOLERANCE – Kunstevent
Vor der Jungen Linde werden wir auf drei Bauzäune große Banner hängen und wollen gemeinsam mit euch ein farbenfrohes Kunstwerk der Toleranz schaffen. Kompliziert ist das nicht. Künstlerische Begabung braucht ihr keine. Bringt Lust auf Farbe und am gemeinsamen Gestalten mit, und lasst uns unseren Wunsch nach Gleichberechtigung, Rücksicht und Füreinander da sein sichtbar machen.
- Samstag, 3. Oktober, ab 11 Uhr in Einbeck, Junge Linde, Hubeweg 1
Veranstalter ist Junge Linde – SoziokulturVilla, Konzert- und Kulturfreunde Einbeck e.V., Kooperation mit Stadtjugendpflege Einbeck
Zweisprachige Stadtführungen - Einbeck kennenlernen
Das Projekt wurde mit Jugendlichen geplant, die sich mit ihrer neuen Heimatstadt Einbeck auseinandergesetzt haben. An der Umsetzung sind Stadtführer*innen und Dolmetscher*innen beteiligt. Die zweisprachigen Stadtführungen werden auf Deutsch plus Arabisch, Türkisch, Kurdisch und Afghanisch angeboten. Die Gruppengröße wird aus maximal 15 Personen bestehen. Interessierte melden sich bitte direkt bei der Tourist Information an.
- Einbeck, Touristinformation, Marktstr. 13
- Dienstag, 6. Oktober, 17-18.30 Uhr, Deutsch und Arabisch
- Mittwoch, 7. Oktober, 17-18.30 Uhr, Deutsch und Kurdisch
- Donnerstag, 8. Oktober, 17-18.30 Uhr, Deutsch und Afghanisch
- Freitag, 9. Oktober, 17-19.30 Uhr, Deutsch und Türkisch & Deutsch und Afghanisch
Veranstalter ist der Förderverein der IGS Einbeck, Kooperation mit: Diakonisches Werk Einbeck und Stadt Einbeck, Tourismus
Interkulturelles Kino für „Jedermann / Jedefrau“
Der Film zeigt eine türkische Familie auf interkultureller Reise mit spannenden und lustigen Überraschungen für Groß und Klein. Ab 6 Jahren
Veranstalter ist der Runde Tisch „Willkommenskultur und Flüchtlingsbegleitung in Hardegsen“
- Donnerstag, 8. Oktober, 18 Uhr-Hardegsen – St. Mauritius Kirche
Der zweite Anschlag – Rassismus und rechte Gewalt aus der Perspektive der Betroffenen. Film mit anschließender Diskussion mit den Filmemacher*innen
„Ausländer raus!“, „Deutschland den Deutschen“. Solche und andere Parolen von rechts sind mittlerweile unüberhörbar geworden – auch so die Gewalt, die sich z.B. gegen jene Menschen richtet, die als „fremd“ wahrgenommen werden. Mit erschreckender Kontinuität wiederholen sich seit Jahrzehnten rassistisch motivierte Ausschreitungen, Angriffe und Morde in der Bundesrepublik Deutschland. Der Film „Der zweite Anschlag“ dokumentiert die bisher kaum beachtete Perspektive der Betroffenen und stellt sie in den Mittelpunkt.
- Anmeldung per Telefon: 01522 / 9716475
- Freitag, 9. Oktober, 19 Uhr, Einbeck, Marktkirche St. Jacobi. Veranstalter ist das Bündnis „Einbeck ist bunt“
Die Interkulturelle Woche im Landkreis Northeim wird organisiert von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Northeim und der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe.